Energiefalle kreisende Gedanken
- Lucas Arnold
- 23. Sept.
- 2 Min. Lesezeit

Wie Ungewissheit Ihr Gehirn erschöpft – und wie Hypnose helfen kann
Haben Sie sich schon einmal nach einem Tag voller Grübeleien und Sorgen völlig ausgelaugt gefühlt – obwohl Sie körperlich kaum etwas getan haben?
Diese mentale Erschöpfung ist kein Zufall.
Energiefalle kreisende Gedanken
Sie entsteht, weil unser Gehirn auf Hochtouren läuft, wenn es mit Ungewissheit umgehen muss.
Das Gehirn – klein, aber energiehungrig
Obwohl das Gehirn nur etwa 2 % unseres Körpergewichts ausmacht, verbraucht es in Ruhe ganze 20 % der gesamten Körperenergie. Es ist damit das „stromhungrigste Organ“ unseres Körpers.
Damit es diese Energie nicht verschwendet, arbeitet das Gehirn mit einem genialen Trick: Es erstellt ständig Vorhersagen darüber, was als Nächstes passiert. Stimmen diese Erwartungen mit der Realität überein, läuft alles reibungslos – energiesparend und effizient.
Kommt es jedoch anders, entsteht ein Vorhersagefehler. Das Gehirn muss sein inneres Weltbild anpassen, neue Informationen verarbeiten und Lösungen finden. Das kostet zusätzliche Energie. Der Anstieg ist zwar nicht riesig, aber bei anhaltender Unsicherheit oder ständigem Stress summiert er sich – und irgendwann fühlt es sich an, als würde das Gehirn auf Reserve laufen.
Grübeln als Energiefalle
Zwei typische Anzeichen, dass das Gehirn im „Ungewissheitsmodus“ feststeckt, sind:
Mentale Erschöpfung: Das Gehirn signalisiert, dass seine Ressourcen erschöpft sind – ähnlich wie ein Muskel, der nach Überlastung ermüdet.
Kreisende Gedanken (Rumination): Wenn wir grübeln, versucht das Gehirn verzweifelt, Unsicherheit zu beseitigen. Es spielt immer wieder dieselben Szenarien durch, in der Hoffnung, endlich eine Lösung zu finden. Doch diese Wiederholung liefert selten neue Erkenntnisse. Stattdessen verschlingt sie Energie und verstärkt das Gefühl der Erschöpfung.
So entsteht ein Teufelskreis: je mehr wir nachdenken, desto müder werden wir – und je müder wir sind, desto schwerer fällt es uns, die Gedanken loszulassen.
Warum manche besser mit Ungewissheit umgehen können
Nicht jeder reagiert gleich empfindlich. Menschen mit einer geringen Toleranz für Ungewissheit empfinden schon kleine Unsicherheiten als stark belastend. Sie neigen eher zu Grübeln, Ängsten oder Vermeidungsverhalten.
Gesünder ist es, wenn das Gehirn lernt: Nicht alles im Leben ist kontrollierbar – und das ist in Ordnung. Diese Gewöhnung an Unvorhersehbarkeit (Fachwort: *Habituation*) schützt davor, in den Energiefresser „Gedankenkreisen“ zu rutschen.
Wie Hypnose helfen kann
Hypnose ist weit mehr als bloße Entspannung. Sie kann helfen, die Reaktionsmuster des Gehirns zu verändern, die Grübeln und mentale Erschöpfung verstärken.
Abbau von innerer Alarmbereitschaft: In Hypnose kann das Gehirn aus dem Modus ständiger Wachsamkeit (Hypervigilanz) heraustreten. Angstzentren wie die Amygdala beruhigen sich, der innere Stressalarm wird leiser.
Stärkung der Ungewissheitstoleranz: Durch gezielte Suggestionen lernt das Gehirn, Unsicherheit besser auszuhalten – ohne sofort in Grübelschleifen zu verfallen.
Bessere Energienutzung: Hypnose unterstützt dabei, Energie aus kreisenden Gedanken abzuziehen und in konstruktive, lösungsorientierte Prozesse umzulenken.
So kann Hypnose helfen, den Teufelskreis aus Grübeln und Erschöpfung zu durchbrechen – und mehr Gelassenheit im Umgang mit den Unsicherheiten des Lebens zu entwickeln.
👉 Fazit: Mentale Müdigkeit entsteht nicht, weil wir „zu schwach“ sind, sondern weil unser Gehirn im Kampf gegen Ungewissheit Energie verliert. Hypnose kann ein wirksamer Weg sein, diesen Kreislauf zu stoppen und die eigenen Ressourcen neu zu aktivieren.